Finanzen der Eltern

April 7, 2024 (1y ago)

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Die Finanzen der Eltern sind ein sensibles Thema. Viele Eltern haben wenig oder gar nicht in Aktien investiert, aus Angst vor Verlusten oder Unwissenheit. Doch gerade in Zeiten niedriger Zinsen und steigender Inflation ist es wichtig, sein Geld sinnvoll anzulegen und zu vermehren.

Warum du helfen kannst

Habt ihr euch auch schon mal Gedanken um die Finanzen eurer Eltern gemacht? Viele von ihnen haben wenig Erfahrung mit modernen Finanzprodukten und sind unsicher, wie sie ihr Geld am besten anlegen sollen. Oft fehlt es an Finanzbildung und sie scheuen sich, aktiv nach Informationen zu suchen.

Hier kommt ihr ins Spiel! Als jüngere Generation habt ihr meist einen leichteren Zugang zu Finanzthemen, sei es durch Internetrecherche, Apps oder Austausch mit Freunden. Dieses Wissen könnt ihr nutzen, um eure Eltern bei ihren Geldanlagen zu unterstützen und gemeinsam ihre Finanzen zu optimieren.

Aber worauf solltet ihr dabei achten? In diesem Blogpost stelle ich euch die wichtigsten Punkte vor, die es bei den Finanzprodukten eurer Eltern zu prüfen gilt. Von Kostenstrukturen über Risikoprofil bis hin zu Steuern und Flexibilität - ich erkläre euch, was wirklich relevant ist.

Denn eins ist klar: Jeder Euro, den eure Eltern heute sinnvoll anlegen und optimieren, sorgt für mehr finanzielle Sicherheit im Alter. Das bewahrt sie vor Altersarmut und schafft die Grundlage für ein entspanntes Leben im Ruhestand.

Also, lasst uns gemeinsam loslegen und herausfinden, wie ihr eure Eltern am besten bei ihren Finanzen unterstützen könnt!

Die richtige Anlagestrategie finden

Die richtige Strategie kann euch niemand vorgeben, da sie von vielen individuellen Faktoren abhängt. Doch es gibt einige Grundregeln, an denen man sich orientieren kann:

  1. Kosten: Achtet darauf, dass die Kosten der Anlageprodukte nicht zu hoch sind. Hohe Kosten mindern die Rendite.
  2. Risikobereitschaft: Wie viel Risiko sind eure Eltern bereit einzugehen? Je höher das Risiko, desto höher die potenzielle Rendite - aber auch die Verluste.
  3. Anlagehorizont: Wie lange soll das Geld angelegt werden? Je länger der Anlagehorizont, desto mehr Zeit haben eure Eltern, um eventuelle Verluste auszugleichen.
  4. Streuung: Ein altes Sprichwort sagt: "Lege nicht alle Eier in einen Korb." Eine breite Streuung reduziert das Risiko von Verlusten.

Was ihr konkret tun könnt

  1. Checkt die Kosten der bestehenden Anlageprodukte eurer Eltern und vergleicht sie mit anderen Angeboten. Oft lassen sich durch einen Wechsel viel Geld sparen. Produkte mit hohen Kosten sind oft nicht empfehlenswert und performen langfristig schlechter. Dazu benötigt ihr lediglich die Unterlagen eurer Eltern und könnt eine erste Bewertung vornehmen. Oft werden Kosten in Form von TER (Total Expense Ratio) oder Ausgabeaufschlägen angegeben. Achtet auch auf versteckte Kosten wie Depotgebühren oder Performancegebühren. Ich habe hier bereits Verträge gesehen die bis zu 5% Performancegebühr verlangen. Damit schaden sich eure Eltern mehr als sie nutzen, da der langfristige Gewinn durch die hohen Kosten aufgefressen wird.
  2. Welche Risikobereitschaft haben eure Eltern? Das ist natürlich auch vom Anlagehorizont abhängig. Je länger der Anlagehorizont, desto höher kann das Risiko sein. Aber auch hier gilt: Nicht übertreiben. Ein Totalverlust ist immer möglich und sollte nicht das Ziel sein. Eine gute Faustregel ist: Je näher der Ruhestand, desto konservativer sollte die Anlagestrategie sein. Auch müsst ihr hier bewerten, wie "kritisch" eure Eltern auf Verluste reagieren. Nicht jeder kann mit einem Verlust von 30% umgehen und nicht immer könnt ihr sofortige Gewinne garantieren. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.
  3. Streuung ist das A und O. Ein Portfolio muss nicht nur aus einer Anlageklasse bestehen. Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe - eine breite Streuung reduziert das Risiko von Verlusten.
  4. Steuern sind ein wichtiger Faktor. Hier solltet ihr euch mit den steuerlichen Aspekten von Aktien, Fonds und anderen Anlageprodukten auseinandersetzen. Auch hier könnt ihr viel Geld sparen, wenn ihr die steuerlichen Vorteile optimal nutzt. Hier kann ein Steuerberater helfen, der sich mit den steuerlichen Aspekten von Kapitalanlagen auskennt.

Über Geld spricht man nicht

Vielleicht gehört ihr auch zu einer der Familien in denen nicht über Geld gesprochen wird. Das wirkt Geldgierig oder gar abgehoben und so sind wir nicht. Seid euch bewusst, in den reichsten Familien ist Geld und finanzieller Erfolg eines der häufigst besprochen Themen, es ist also ein Thema wie jedes andere. In gewisser Weise ist es also fast erforderlich die Gespräche eurer Familienmitglieder in diese Richtung lenken zu können. ohne sie dabei vor den Kopf zu stoßen. Wie so oft ist Kommunikation der Schlüssel. Wenn ihr nicht darüber sprecht könnt ihr weder die Situation eurer Eltern verstehen, noch ihnen beim Erreichen ihrer Ziele helfen. Seid euch bewusst es steht immer ein gewisser Stolz im Raum, jeder möchte auf das was er erreicht hat stolz sein. Wichtig ist also immer das Gefühl zu geben, dass man alles richtig gemacht hat und nicht bei der ersten Unterhaltung bereit mehrere Fehler der Finanzstrategie aufzuzeigen und dabei eure Eltern vielleicht zu verärgern. Für mich ist eines klar, das Thema Geld als Tabu zu betrachtet richtet in den meisten Familien mehr Schaden an als es nützt. Das Austauschen von Ratschlägen und Strategien bringt euch langfristig auf jeden Fall gemeinsam weiter. Schließlich habt ihr euch auch nicht selbst das Fahrradfahren beigebracht oder euer erstes Essen gekocht und eure Eltern waren sich auch schon manchmal auf eure Erfahrungen mit Technik, Internet und Co. angewiesen. Warum sollte das also im Bereich Finanzenn anders sein?

Wir haben ja unser Haus

Besonders in der älteren Generation ist es noch üblich sein komplettes Erspartes in seiner eigenen Immobilie zu haben. Und versteht mich hier nicht falsch, das ist sicher besser als das nicht zu haben. Es ist ein super finanzielles Ergebnis, allerdings gilt es auch hier zu bewerten ob evtl. ein Klumpenrisiko besteht oder eure Eltern evtl. viel gebundenes Kapital mit niedriger Rendite in dieser Immobilie haben. Auch ist die Immobilie eben "immobil", es besteht also ein gewisses Klumpenrisiko. Was wenn die Immobilie einen Schaden, durch Flut, Regen, Feuer oder ähnliches erleidet? Was wenn die Immobilien in der Region einfach generell im Wert verlieren, da sie an einem Ort gelegen sind, der nicht von Zuzug profitiert? Dann kann eure Immobilie schnell weniger Wert werden, allerdings kann man das natürlich auch nicht pauschal bewerten, schließlich darf man auch nicht übersehen, dass Immobilien gerade in den Ballungsräumen eine der besten Anlageformen der letzten Jahre waren. Das muss sich aber eben leider nicht zwingend so fortsetzen.

Fazit

Anprechen

Sprecht einfach mal mit euren Eltern über das Thema Finanzen, evtl. sind sie ja aufgeschlossener als man denkt. Und wenn nicht, nehmt es sportlich. Das ist Teil der Aufgabe. Ein schwieriges Thema langfristig auf den Gesprächstisch zu bringen. Übertreibt es nicht beim ersten Mal.

Situation genau überpüfen

Nehmt euch Zeit die Situation genau zu analysieren. Legt Excel Dateien an oder schreibt alles auf Papier, wie es auch am liebsten ist, aber schafft mit Analyse der Finanzen auch Vertrauen bei eurem Gegenüber.

Überarbeitung der Anlagestrategie

Überarbeitet die Strategie so, dass sie langfristig zum Risikoprofil eurer Eltern passt und versucht teure Gebühren und Einmalzahlungen zu reduzieren. Dann ist hier schon viel gewonnen.

Langfristiger Vermögensschutz

Bei all den vielen Entscheidungen die hier zu treffen sind, habt die Langfristigkeit der Anlagen im Kopf. Nichts wäre schlimmer als in 10 Jahren alles zu nicht gemacht zu haben, was eure Eltern über Jahre erspart haben. Also Finger Weg von Memecoins.