Besonders als jemand, der sich viel mit dem Thema personal finance beschäftigt, ist der Hausbau ein spannendes Thema. Es ist eine der größten Ausgaben im Leben und sollte gut geplant sein. Die Entscheidung für ein Haus ist eine sehr langfriste und sollte deshalb gut geplant sein. Von einer pauschalen Aussage wie "Miete ist rausgeschmissenes Geld" halte ich nichts. Es kommt immer auf die individuelle Situation an.
Was ihr euch vorher überlegen könnt
Vor dem Hausbau gibt es viele Fragen, die ihr euch stellen solltet. Hier sind einige davon:
Lage
Wo soll das Haus stehen? In der Stadt oder auf dem Land? In der Nähe von Schulen, Kindergärten, Supermärkten? Wie sieht es mit der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr aus? Im besten Fall habt ihr all diese Fragen bereits geklärt und könnt ein passendes Grundstück suchen und zu euren Terminen bei Architekten und Baufirmen mitnehmen.
Größe
Wie groß soll es werden? Macht euch Gedanken über eure geplante Lebenssituation. Wie viele Kinder wollt ihr haben? Wie viele Zimmer braucht ihr? Wie groß soll der Garten sein? Wie viel Platz braucht ihr für eure Hobbys? Versucht anschließend mit so wenig Platz wie möglich auszukommen. Jeder Quadratmeter kostet euch später Geld und wenn sie nicht genutzt werden, ist das Geld verschwendet.
Budget
Was können oder wollen wir ausgeben? Wie viel Eigenkapital haben wir? Wie viel können wir monatlich für die Finanzierung aufbringen? Wie viel Geld können wir in Eigenleistung erbringen? Wie viel Geld können wir für die Einrichtung ausgeben?
Eigenleistung
Könnt ihr oder Familenmitglieder oder Freunde bei der Planung oder beim Bau helfen? Das kann viel Geld sparen, aber auch viel Zeit und Nerven kosten. Überlegt euch allerdings auch, dass ihr nicht alles selber machen könnt und auch nicht alles selber machen solltet. Einige Dinge sollten von Profis gemacht werden.
Grundriss
Überlegt euch wie euer idealer Grundriss aussieht, das muss nichts besonders sein. Ein Blatt Papier und ein Stift reichen aus. Zeichnet eure grobe Idee auf und eure Vorstellung von der Lage der Zimmer und der Größe. Das hilft euch später bei der Planung und bei den Gesprächen mit Architekten und Baufirmen.
Moodboard
Erstellt euch ein Moodboard mit Bildern von Häusern, die euch gefallen. Das kann euch helfen eure Vorstellungen zu konkretisieren und den Architekten oder Baufirmen zu zeigen, was ihr euch vorstellt.
Besucht einen Musterhaus Park
Habt ihr all diese Informationen gesammelt? Super dann solltet ihr mit diesen Informationen nun einige Musterhaus Parks besichtigen. Ein Musterhaus Park ist eine gute Möglichkeit, um sich Inspirationen zu holen und sich einen Überblick über die verschiedenen Bauweisen und Ausstattungen zu verschaffen. Ihr könnt euch die Häuser in Ruhe anschauen und euch Notizen machen, was euch gefällt und was nicht. Ihr könnt auch mit den Verkäufern sprechen und euch beraten lassen. Einige Musterhäuser könnt ihr auch besichtigen und euch so ein Bild von der Qualität machen. Wir würden euch empfehlen mehrere Musterhaus Parks zu besuchen und euch viel Zeit für Gespräche und individuelle Beratung der Verkäufer zu nehmen. Dabei bekommt man meist auch einen ersten Realitätscheck. Ist das was ich mir vorstelle realistisch? Was kostet das? Was ist möglich?
- Macht so viele Notizen wie möglich
- Fotografiert alles, was euch gefällt
- Fragt nach den Kosten
- Fragt nach den Möglichkeiten der Individualisierung
- Macht so viele Gespräche wie möglich. Das ist zwar nervig, bringt euch aber einen besseren Überblick. Den besseren Deal zu finden macht schnell mal 50.000€ aus.
Architekt oder Bauträger?
Habt ihr euch entschieden, wie euer Haus aussehen soll? Dann stellt sich die Frage, ob ihr mit einem Architekten oder einem Bauträger bauen wollt. Ein Architekt plant individuell nach euren Wünschen und Vorstellungen. Ein Bauträger hat meistens schon fertige Pläne und baut diese für euch. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
- Ein Architekt ist meistens etwas teurer, aber ihr habt mehr Einfluss auf die Planung und könnt eure Wünsche besser umsetzen.
- Ein Bauträger ist meistens günstiger, aber ihr müsst euch an die vorgegebenen Pläne halten.
- Ein Architekt kann euch individuell beraten und auf eure Wünsche eingehen. Das ist besonders dann wichtig, wenn ihr spezielle Wünsche habt oder euer Grundstück kein Haus von der Stange zulässt.
- Ein Bauträger hat oft viel Erfahrung mit Firmen aus der Region, das kann gut sein, wenn ihr schnell bauen wollt, allerdings hat er dadurch natürlich auch ein Interesse daran diese nicht zu vergraulen, da er sie ja auch für zukünftige Projekte braucht.
- Ein Architekt kann hier freier agieren und ist nur euren Wünschen verplfichtet, dadurch bekommt ihr individuellere Lösungen, aber auch mehr Verantwortung, euer Projekt mit dem Architekten gemeinsam zu planen und zu überwachen.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Wir würden euch empfehlen einfach mit beiden Varianten zu sprechen und euch dann zu entscheiden. In den meisten Fällen sollte ein Erstgespräch kostenlos sein.